Montag, 3. September 2012

Sucre lässt mich nicht los

Und wieder einmal blieb ich länger als geplant, und auch wieder in Sucre.

Mein Mami hat Norita einen Racletteofen geschenkt, diesen hat sie in La Paz gekauft. Feinen Raclettekäse gibt es aus Santa Cruz. Somit ist klar, dass alle Freunde zum Raclette eingeladen werden wollen...
 "Meine" Projekte gedeihen. Der Spielplatz in der Casa de Niños in Alegria wurde fertig eingerichtet. Momentan werden 26 Kinder betreut, Infolge der Landflucht und der dadurch grossen Bautätigkeit wird die Kinderzahl sicher stetig wachsen.



In der Pelugeria in Villa Armonia werden nun 19 Mädchen in der zweijährigen Lehre zu Coiffeusen ausgebildet.
Zu meinen Ehren wurde sogar ein Nachtessen organisiert.

Diese Lehrwerkstatt wird durch die Stadt betrieben. Leider wurde eine neue Direktorin eingestellt, deren einzige Qualifikation gute Kontakte ist. Infolge dernun sehr schlechten Bedingungen hat die Profesora leider auf Ende Jahr gekündigt, ich hoffe dass eine gute Nachfolgelösung gefunden wird.


 "Täterschutz" wird hier klein geschrieben. Wer seine Nebenkosten nicht bezahlt wird erbarmungslos "gemahnt". Pikant: Die Ex-Frau des Besitzers ist auch zwei Monate im Rückstand.


Strassen werden überall in Bolivien gebaut, dies Brücke wird ein Prachtswerk.

Momentan benötigen die Busse von Potosi nach Tarija für die 360 km etwa 12 Stunden. Wenn die Strasse fertig ist dürften es noch etwas mehr als die Hälfte sein.

Die Campesinos frönen hiermomentan unter der Woche ihrem Lieblingshobby, Strassen blockieren. Ich hatte Glück, dass ich am Samstag fahren konnte, übers Wochenende müssen sie sich ja erholen...


Die Fahrt von Tarija nach Villa Montes war eine Herausforderung, aber eine der schönsten Strecken welche ich gefahren bin. Für die 260 km, davon ca. 180 km "Piste", benötigte ich knapp 7 Stunden. Schmale Strassen, oft in den Bergen, am Abgrund. Es war kaum Verkehr, aber die Autos, Busse und Lastwagen tauchen meist im dümmsten Moment auf.

Auf dem Weg nach Paraguay entschied ich mich für die gesperrte Strasse, der Umweg über schlechte Piste hätte Stunden bedeutet. Nachdem dieses letzte Hindernis geschafft war, hatte ich freie Fahrt auf den neuen Strasse.


Rosaleda, eine Siedlung mit ausgewanderten Schweizern, weit oben im unmenschlichen Paraguayeschen Chaco, diesen Besuch durfte ich mir nicht entgehen lassen. In der Blütezeit waren es etwa 60 Personen, mit Schulhaus und eigenem Lehrer aus der Schweiz, heute sind es noch etwa 20, vorwiegend Pensionisten.

Dass Aschi meinen verstorbenen Götti gut kannte, das bewog mich noch eine Nacht länger zu bleiben.


Die Strecke ist relativ eintönig und eben. Zuerst bis an die Strasse mit Büschen bewachsen, dann Bäume, dann Sumpfgebiet mit Wasserpalmen und vielen Wasservögeln und Sträuchern - und am Schluss offene Weiden wie in Argentinien - und das auf gut 1'000 km verteilt.

Die Strasse im Norden ist aber so schlecht, dass man kaum Zeit hat auf die Natur zu achten. Im Süden wird sie immer besser. Ein Schulbeispiel, was passiert, wen man mit dem Teer spart und dann keine Reparaturen vornimmt.


Nun ist mir klar warum Sepp Blatter in Zürichfür die FIFA Prunkgebäude baut, es ist ja schliesslich der Weltsitz.

Hier in Asunción hat die "Confederacion Sudameriacana de Futbol" nur drei "kleine" Gebäude.






In Coronel Oviedo habe ich bei Walter zwei Tage Pause gemacht. Er bietet Touren in Paraguay und den umliegenden Ländern an. Entweder mit einem Landrover oder einer seiner drei "Enten" (alte Citroen 2CV).

Nun geht es weiter in den Regenwald von Paraguay!

2 Kommentare:

  1. Hans-Ueli Hallo und Gruesse aus Japanesien!

    Wieder einmal ein schoener Bericht mit schoenen Bildern, der das Fernweh weckt!

    Na, zumindest bis Japan habe ich es schon einmal geschafft *_*

    Dir weiterhin gute Fahrt, viel Erfolg und vor allem allzeits eine gute Gesundheit,

    Tomomi & Klaus

    AntwortenLöschen
  2. hallo hans-ueli,
    schoen zu lesen, dass es dir wieder gut geht und du das reisen geniessen kannst. ich lese immer gerne deine spannenden berichte. wir sind auch die strecke von paraguay-villamontes-sucre gefahren....

    lg aus montana

    hannelies

    www.loslo.net

    AntwortenLöschen