Sonntag, 15. Januar 2017

Den Kilimanjaro habe ich geschafft! 5'895 m.ü.M

Im Doha-Airport war ich schon mehrmals, so wusste ich wie ich die lange Nacht am besten überstehe: Luftmatratze und Decke ins Handgepäck und diese in der Ruhezone auf den Boden legen. 

Ich habe schon einige Berge bestiegen, aber dies ist der erste mit eigenem Flughafen! Der Flug ging von Doha über Sansibar, Kilimanjaro-Airport zurück nach Doha. In Sansibar stiegen viele Leute aus und ein, im Kilimanjaro-Airport nur wenige. So war die Zollabfertigung relaiv schnell.
Aktivferien hat uns empfangen, ein neues Gefühl für mich in einer Gruppe organisiert zu reisen. Nach einem Begrüssungsgetränk fuhren wir zwei Stunden via Moshi nach Marangu. Ein Fotohalt zeigt uns den Kili zum ersten Mal.

In einer Lodge gab es ein feines Essen, wir hatten Zeit die Gruppe kennen zu lernen. Ich war der Älteste, wobei Andreas nur ein Jahr älter war. Wenn er von seinen sportlichen Tätigkeiten erzählte machte ich mir fast etwas Sorgen um meine Kondition. Wir waren neun Frauen und fünf Männer, die beiden jungen Wallisser Bergläuferinnen haben den Alterssdurchschnitt stark gesenkt.

Der nächste Tag war als Ruhe- und Akklimatisationstag auf 1'800 m geplant. Aktivferien betreibt eine Farm . So haben sie biologischen Gemüse und Früchte und "pensionierte" Führer haben später eine Verdienstmöglichkeit. In der lokalen Schule konnten wir uns ein Bild machen wo wir uns auf der Welt befanden, nahe dem Äquator.
Der Wochenmarkt von Marangu zeigte uns die herrlichen Kleiderfarben der lokalen Bevölkerung. Speziell beeindruckt haben mich die geräucherten Fische.








Wir  trugen nur einen leichten Tagesrucksack mit Lunchbox. Das Gepäck wurte jeweils von Trägern in die nächste Hütte gebracht.
Mit Fahrzeugen wurden wir zum Gate auf 1'879 m gebracht, nun waren wir auf uns selber gestellt.
Das grösste Problem war, mich an das Marschtempo zu gewöhnen. So langsam kann man gar nicht gehen, wie es Bruno vorausging. Ich hatte mir eine Garminuhr gekauft, so dass ich mir ein Bild über diese Tour machen konnte. Die Schrittkadenz war so tef, dass es die Uhr gar nicht wahrnahm. Da geht man den ganzen Tag und am Abend hat man nur ganz wenige Schritte gemacht, voraussichtlich in dne Pausen. Dass Brunos Theorie so falch nicht sein kann zeigte sich, dass am Schluss 13 von 14 auf dem Gipfel standen.
Ein kleines Prolem war, dass ich auf der Reise an meinem neuen EXPED-Rucksack eine Brustschnalle verloren hatte. Während ich mir überlegte, wie ich dieses Problem lösen kann, kam uns die erste und einzige Gruppe an diesem Tag entgegen, Schweizer mit einem Schweizer Bergführer. Der Bergführer hatte genau meinen Rucksack und konnte mir seine Brustschnalle geben, ich bin wirklich ein Sonntagskind!
Der erste Tag führte uns durch eine interessante Zone mit starker Vegetation, vorwiegend durch Wälder.
In der Mandara-Hütte auf 2'720 m teilten wir uns zu dritt eine Hütte mit vier Matratzen, recht komfortabel. Unsere Gruppe wurde von sieben Führern begleitet, welche alle eine staatliche Ausbildung hatten.
Ganz alleine waren wir nicht.
Wir bewegen uns weiterhin sehr langsam durch Moorland zur Horombo-Hütte auf 3'720 m.

Vom Aussterben bedrohte Senezien







 In der Horombo-Hütte angekommen

Für Gruppen auf dem Rückweg wurden hier Zelte aufgestellt. Diese steigen über andere Routen auf den Kili. Wenn ich die Neigung des Terrains sehe, auf dem sie aufgestellt wurden ... Ich bin froh können wir in den Hütten übernachten und haben einen richtigen Speiseraum. Es hat wohl eine Kaltwasserdusche, aber die paar Tage werden wir überstehen und können uns dann wieder im Hotel duschen.

Hier bleiben wir zwei Nächte um uns an die Höhe zu akklimati-sieren. Wir unternehmen eine Wanderung zm Kibosattel auf 4'400 m und sehen einen weiteren der vielen Vulkankrater.


Beeindruckende Gesteinsformationen und Farben liegen vor uns.

Kurz bevor wir weder bei der Horombohütte sind springt Gaudence Phesto, einer unserer Träger, an uns vorbei. Er ist schnell hinunter zum Gate gesprungen und jetzt rennt er auf den Kilimanjaro. Im Februar findet wieder ein offizielles Rennen auf den Kilimanjaro statt. Er wird der einzige Teilnehmer sein. Bis jetzt ist er der drittschnellste Mensch, der vom Gate auf den Kilimanjaro und zurück gerannt ist.
Den Rekord hält der Schweizer Karl Egloff mit unglaublichen 6 Stunden 53 Minuten, Zweiter ist der  Afrikaner Simon Mtui. Er benötigte 2006 neun Stunden 20 Minuten. Nun möchte Gaudence der schnellste Afrikaner werden.
Nachtrag: Er hat dies mit 8 Stunden 36 Minuten geschafft. Im Vergleich: wir benötigten 5 Tage, zusätzlich den Akklimatisationstag auf 4'400 m. Herzliche Gratulationen!
Der Gletscher auf dem Kili schmilzt beängstigend, Wie lange wird er noch überleben?


Langsam, aber stetig sind wir unterwegs zu unserem Ziel!



Morgen bei Sonnenaufgang sollte ich oben stehen!
Ob das Wetter wohl hält?
Gut zu wissen dass der Krankentransport funktioniert.
Die letzte Nacht, in der Kibo-Hütte auf 4'720 m. Ein kleines Nachtessen, um 20 Uhr schlafen, Abmarsch ohne Früstück nach Mitternacht.
Mit Roger, meinem Zimmerkollegen, habe ich mich auch sehr gut verstanden.
Wir haben es (fast) geschafft! Nach 5 Stunden sind wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Stella Point! Noch 139 Höhenmeter in einer Stunde, fast geradeaus, sind ein Spaziergang. Steil in Kehren über Geröll und Sand, nur steil, es war ein hartes Stück. Drei waren wir, welche ihr Gepäck selber getragen haben, ich bin stolz auf meine Leistung!
Wer ist bei diesen Anblicken noch müde?

Der Vollmond begleitet uns auch auf den letzten Metern.


Ganz oben auf 5'895 m.ü.M. Es ist geschafft!




Den steilen Hang hinunter geht es schneller.

So geht es am bequemsten, bremsen ist kräfteraubender


Heute Nacht haben wir den Teil in der Sonne bezwungen. Der Gipfel ist ganz links, die letzte Stunde ging es fast geradeaus.

Ein langer Weg bis zur Horombo-Hütte liegt noch vor uns, über 2'000 m steigen wir ab. Heute werden wir etwa 14 Stunden unterwegs sein. Aber mit dem Glücksgefühl spürt man diese Anstrengung nicht. In der Spitzengruppe waren wir etwas schneller, so dass wir vor dem Gewitter die Hütten erreichten.
Ausgeruht. Ein letzter Blick zurück, der Gipfel ist schon Vergangenheit.
Endlich ein gutes Grupenfoto nach der Mittagsrast, alle frisch ausgeruht.
Vor sechsTagen sind wir hier gestartet, voller Erwartung. Es hat sich gelohnt!



Bruno verteilt anlässlich des Führer- und Trägerfestes die Diplome. Vielen Dank Bruno für die gute Betreuung!

Gereist bin ich mit Aktivferien. Für den Kiimanjaro kann ich diese Firma nur empfehlen. Wir hatten mit Bruno einen tollen Bergführer, die Organistion war sehr gut und das ganze Programm war ein tolles Erlebnis. Mein Ziel war es den Kili zu besteigen, von 14 Teilnehmern haben dies 13 geschafft, dies ist ein guter Erfolg. Wenn ich denke, dass ich im November 2015 vor lauter Schmerzen infolge Arthrose im Knie nicht mehr Skifahren konnte und nun sogar wieder auf dem Kili stand, dann bin ich stolz.

Szenenwechsel: Die Safari wartet auf uns! Safari und Zanzibar sind Teil des Programmes.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen