Mittwoch, 26. Dezember 2012

Winter in der Schweiz

Der 90. Geburtstag meines Mamis war der Grund für den Besuch in der Schweiz - und nun geniesse ich den Winter in Davos, bevor ich am 25. Januar wieder nach Südamerika zum Teil 5 meiner Reise fliege.

Momentan arbeite ich wieder als Skilehrer und geniesse die herrliche Natur und den Schnee!

Allen wünsche ich einen guten Rutsch ins 2013 und vor allem Gesundheit und immer Sonne im Herzen!



Wenn der Hauswart im Unterland Weihnachten feiert und es trotzdem schneit ...


Donnerstag, 18. Oktober 2012


Durchs Pantanal via Santa Cruz de la Sierra zurück nach Sucre

Der vierte Teil meiner Südamerikareise geht zu Ende, morgen fliege ich wieder in die Schweiz. Meinen Rückflug nach Santiago de Chile via Buenos Aires habe ich am 25. Januar 2013 gebucht.

In Salto de Guaira / Paraguay errinnert ausser "Salto" (für Wasserfall) und dieses Fotos auf der Plaza nichts mehr an die 7 Wasserfälle, diese sind augrund des Itaipú-Staudammes überflutet. Für das Dorf eine traurige Geschichte.

Warum schleppe ich eigentlich eine Hängematte mit? Genau, bei dieser Hitze eine Siesta - und nachher sieht das Leben, resp die Landstrasse, wieder ganz anders aus.
In Bonito / Brasilien nahe des Pantanals locken "die klarsten Bäche der Welt" zu einem Schnorcheltauchgang. Sich inmitten von Fischen treiben zu lassen ist ein Erlebnis besonderer Art.

Aber nun bin ich im Pantanl, leider ist es sehr tocken und es sind weniger Tiere zu sehen. Ein Kayak-Ausflug auf dem Rio Miranda bringt mich der Natur näher.


Auch diese Jacaré (Caimane) werden einmal gross und gefährlich.
Die Carpinchos (Wasserschweine) leben gefährlich.
Die Vielfalt an Vögeln ist riesig!


In Santa Cruz / Bolivien nehme ich wieder einmal an einem Motorradtreffen teil. Yago und Belen haben einiges gemeinsam. Beide sind jung, aus Argentinien und reisen alleine auf ihrer halbautomatischen roten Honda mit 100 ccm.  Yago ist seit zwei Jahren unterwegs und hat schon über 60'000 km zurückgelegt. Mit Gelegenheitsarbeiten finanzieren sie sich ihren Traum. Ich habe einen neuen Begriff kennengelenr: "Moto-Facebook". Das Motorrad hat man nur für Fotos - dies trifft auf diese beiden sicher nicht zu!
So etwas hat Norah noch nie gesehen! An der ExpoCruz, der grössten Austellung von Bolivien, sieht man alles, auch Landwirtschaft. Diese Büffel im Vergleich zu den dürren Rindern auf dem Altiplano sind ein Gegensatz sondergleichen.

Mit Norah fahre ich von Santa Cruz zurück nach Sucre, meine Gepäckrolle reist per Bus. Wir lernen neue Städte kennen, hier in Cochabamba.







Den Besuch am Motorradtreffen in Oruro haben wir ausgelassen, wir waren nach der langen Fahrt zu müde und es war schon spät. Dass ich am Morgen an der Tankstelle die Gruppe aus Cochabamba traf war Zufall, einige kenne ich seit 2009 vom Treffen in Iquique. 


Zwischen Oruro und Potosi auf 4'000 m.ü.M. ist eine der schönsten Gegenden, endlose Weite mit vielen Gebirgszügen.

Ein Mahnmal besonderer Art in Chile. Am 21. Februar 2012 starben hier fünf Leute. Da es hier in der Atacamawüste nie regnet verrottet nichts.

Stellvertretend für viele Freunde und Bekannte bedanke ich mich bei Helen, Pedro und Pedrito, hier auf der Farm des Vaters in Punta Arenas, für die tollen Begegnungen und Erlebnisse. Ich bin für einige Tage zu ihnen nach Südchile geflogen.
"Zahme Vögel singen von Freiheit, wilde Vögel fliegen". Diesen Leitsatz trage ich immer noch in mir. Der Kondor verdeutlicht dies, auf der Farm sah ich über 10 Stk miteinander iin der Luft.


Am 25. Januar 2013 "fliege" ich wieder über den Atlantik, um dann mit meiner Twin weiter Richtung Norden Er-Fahren.

Freitag, 14. September 2012

Von Paraguay nach Paraguay

Die rote Erde hat mich lange begleitet, alles ist rot. Aber normalerweise sind diese Pisten sehr schön zu fahren.
Das Abholzen des Regenwaldes, das ist ein bekanntes Thema. Ich wollte mir jedoch ein genaueres Bild machen. Das Projekt Pro Cosara http://www.procosara.org wurde von Hans und Christine Hostettler im Süden von Paraguay gegründet. Das Reservat San Rafael ist mit 73‘000 ha so gross wie der Kanton Solothurn und das letzte zusammenhängende Waldstück in Paraguay. 

Hier leben auch viele seltene und / oder vom Aussterben bedrohte Tiere. Z.B. gibt es hier Jaguare und 400 Vogelarten. Aber die kriegt man kaum vor die Linse ;-))

Hostettlers sind vor 34 Jahren hier her gezogen und haben etwa einen Drittel ihres Landes abgeholzt. 1992 wurde der Park unter Schutz gestellt, weil man die Folgen des Abholzens erkannt hat. Die Regierung in Paraguay (und anderen Ländern) ist jedoch so korrupt und „gewinnorientiert“, dass niemand Einhalt gebietet. 

Die Bezeichnung des Regenwaldes kommt daher, dass er so gross ist dass sich aufgrund seiner Verdunstung von Feuchtigkeit darüber Regenwolken bilden. Er müsste nicht unberührt sein, er dürfte auch bewirtschaftet werden. Aber leider wird er abgeholzt um Kulturland zu gewinnen.

Der WWF hat Pro Cosara das Material für ein ULF-Flugzeug geschenkt, das von Hans im Eigenbau hergestellt wurde. So können die Frevel dokumentiert werden. Ich hatte Gelegenheit mit Pedro, dem Sohn, einen einstündigen Flug zu machen, wir haben an mindestens 20 Orten Rauchfahnen gesehen.

Terere, das Zauberwort in Paraguay. Zeit für einen Terere ist immer. In Argentinien heisst dieses Getränk Mate. Der Becher geht im Kreise, jede(r) nimmt einen Schluck aus dem Trinkhalm. Am Morgen wird in Paraguay Mate mit heissem Wasser getrunken, später wird zum Terere gewechselt. Das Selbe, jedoch mit kaltem Wasser. Jede(r) trinkt dies, Buschauffeur, Gaucho, Verwalter, Schüler,  alleine oder gemeinsam in der Pause. Der entsprechende Thermoskrug mit Halter für den Becher ist immer dabei. 
Christine macht mit Angestellte und einer Parkwächterin Pause. 

Es leben mehrere Familien Flückiger in dieser Gegend, wurde mir gesagt. Ein Grund diese „heimzusuchen“. Aus dem Terere wurde eine Einladung (Zeit für Besucher hat man fast immer), so bin ich drei Tage geblieben. Der verstorbene Grossvater Fritz ist 1926 aus Rohrbach ausgewandert, mein Heimatort ist die Nachbargemeinde Auswil. Sein Sohn Hansruedi, dessen Sohn Stefan und dessen Sohn Gabriel sind aktuelle Flückiger von diesem Stamme. (Liebe Frauen und Töchter, entschuldigt dass ich Euch nicht auch aufgeführt habe, aber der Stammbaum ist halt männlich).

Als mich Gabriel fragte ob ich Lust auf einen Ausritt habe konnte isch nicht nein sagen.
Kultur muss zwischendurch auch sein. In Jesus (welcher Name für einen Ort...) und Trinidad habe ich die Ruinen der Jesuitenmissionen besucht, diese wurden Anfangs des 17. JH gebaut. Ebenfalls in Argentinien und Brasilien gibt es noch einige Ruinen zu besichtigen.



Ein Grund meines Abstechers sind Cataratas del Iguazú, die Iguazu-Fälle. Ein Teil liegt in Argentinien, der andere in Brasilien. So fuhr ich durch Misiones, die ärmste Provinz von Argentinien, die grüne Lunge. Hier wird Holz in grossem Umfang gewonnen. Viele Wälder bestehen aus Baumreihen, immer in gleichem Abstand. So sind diese Wälder „durchsichtig“, ohne Unterholz und Schutz für die Tiere. Aber es sind grüne Flächen – und daneben hat es noch grosse Flächen unberührten Regenwaldes. In Puerto Iguazú bin ich am nördlichsten Punkt Argentiniens angekommen, nachdem ich im Dezember 2008 in Ushuaia am südlichsten Punkt war. Dazwischen liegen etwa 4‘700 km.

Nachdem ich die argentinische und die brasilianische Seite dieses Naturschauspiels genossen habe, bin ich zurück nach Paraguay gefahren. Total hat es ca.275  Fälle.

Die Saltos de Guaira kann ich leider nicht mehr besichtigen, der Itapú-Stausee hat sie 1982 überflutet, es sollen 7 grosse Fälle gewesen sein. Das Dorf hat nur noch seinen Namen...

Heute fahre ich wieder nach Brasilien, um das Pantanl zu erleben. Darauf freue mich! Das Portugiesisch ist nicht einfach, und Spanisch spricht in Brasilien kaum jemand.