Sonntag, 31. Juli 2016

San Salvador (- 27. Juli 2016)


Meine Twin ist beim Mechaniker. Das Problem scheint lösbar, aber bis wann? Bei einem neuen Zahnkranz wird der innere Teil heraus-geschnitten. Bei meinem alten wird der äussere Teil entfernt. Dann werden die beiden teile zusammen-geschweisst und können montiert werden. Eine Kette zu finden scheint das grössere Problem zu sein.

Die Trottoirs sind viel besser als in Panama City, aber auch hier nicht immer optimal.


Im nahen Sport-zentrum hat es ein 25 m Schwimm-becken. Am Samstag und Sonntag Vormittag habe ich etwas dem Unterricht zugeschaut.

Viele Eltern sitzen auf der Tribüne. Ein Verkäufer bietet Nüssli, Chips etc. an. Die Eltern kaufen mit Freuden, man könnte ja verhungern!
Die zwei Schwimmlehrer sind sehr übergewichtig, ihr Crawlstil kann mich nicht überzeugen.
Die Kids sind mit Begeisterung dabei.

Die Mutter dieses behinderten Sohnes hat mir ganz stolz erklärt was er für grosse Fortschritte macht. Zwei Behinderte werden mit den anderen Kids gemeinsam unterrichtet.



Gabriel fährt mich in die Planes de Renderos, zur Puerta del Diablo. Zwei riesige Felsen laden zur Besteigung ein, dazwischen ist die "Türe des Teufels".
Die Aussicht ist grandios, man erkennt sogar den Lago. Es ist Sonntag und somit hat es viele Einheimische, welche den freien Tag geniessen.





An mehrern Orten steigen die Leute den  Berg hinauf.
 Ein lauschiges, etwas absturzgefährdetes Plätzchen.
Man findet kaum einen Parkplatz.
Das nächste Mal werde ich mit Gabriel hinaufsteigen, er war noch nie oben.
Eine Chilbi darf nicht fehlen. Nur das "Riesenrad" verfügt über einen Motor, die anderen werden von Hand betrieben.


Ein alltägliches Bild. Er bewacht das Parkhaus.



Fast hätte ich das Eichhörnchen übersehen.

Sehr viele Leute sind bewaffnet. aber man sieht nur die des Sicherheitspersonals.



Gabriels Mami Patricia hat uns nach Puerto de la Libertad begleitet.
Momentan macht sie den Master in Agrokultur und erhofft sich so mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
 Die Playa El Tunco ist ein bekanntes Surfgebiet mit entsprechend vielen jungen Touristen.
 Eine Riesen-Melone kostet 1 US$
 Man schützt sich vor der Gefahr - und geniesst trotzdem das Leben.

Ohne Worte.
 So sind viele Häuser gesichert.
Die Twin ist fertig, danke Chico! Eine Kette zu finden war das grosse Problem, so verzögerte sich die Abreise einen weiteren Tag.
Danke Gabriel für die schöne Zeit, bis nächstes Jahr!
In zwei Stunden bin ich in Guatemala. Aus Zeitgründen muss ich nun die kürzeste Strecke nehmen, aber einen Reservetag habe ich noch.

Freitag, 22. Juli 2016

Via Honduras nach El Salvador (18. - 22. Juli 2016)

Diesmal bin ich nur kurz in Honduras. 150 km ohne Übernachtung. Trrotzdem muss ich 40 $ für meine Twin bezahlen, inklusive Versicherung. Pech ist, wenn ich zuerst an den Einreiseschalter gehe und lange anstehe. So lange, dass die einzige Zollbeamtin gerade zum mittagessen gegangen ist. Dummerweise macht sie heute einen langen Mittag, sie kommt erst um 13.45 statt um 13.00 Uhr. Mi 3 1/2 Stunden dürfte dies mein längster Zollübergang gewesen sein. Meist reichen etwa 2 Stunden.
Die Strassen in Honduras sind bedeutend schlechter als in Nicaragua. Die Landschaft ist aber genauso faszinierend. Vulkane gibt es in all diesen Ländern im Überfluss.
Für diese Abfalldeponie habe ich gewendet, so schön an der Strasse gelegen. Ob die Kühe hier wohl viele leckeres Futter finden?
Und schon liegt Honduras hinter mir. El Salvador, das einzige Land, welches ich in Zentralamerika noch nicht besucht hatte begrüsst mich freundlich.
Meine erste Nacht habe ich in Santa Rosa de Lima verbracht. Ich habe mich in Hof mit dem Wächter unterhalten, nur mit denVelohosen bekleidet. Es gab einen riesigen Knall, ein Unfall! Wir sind sofort vors Hotel, eine junge Frau lag regungslos auf der Strasse. Bereits standen einige Leute um sie herum, mit Fotografieren und Filmen beschäftigt. Als ich mich um sie kümmern wollte hiess es ich soll sie nicht berühren. Endlich habe ich festgestellt dass sie noch Puls hat, das Gesicht und alles war blutüberströmt, im Dunkeln habe ich aber nicht gesehen woher das Blut kam. Was macht man in so einer Situation? Die histerische Mutter die sich an die junge Frau klammert, ist seit einer Stunde im Lande, man kennt weder Ort noch Gegebenheiten. Zum guten Glück begann sie sich zu bewegen und wollte sogar aufstehen, ohne ansprechbar zu sein. Es wurde beschlossen, dass man sie auf einen Pickup legt und ins Spital fährt. Na ja, ich habe geholfen sie hochzuheben, der Pickup ist weggefahren. Da sah ich im Dunkel einen dunkelblauen Pickup in der angrenzenden Wiese stehen, der Fahrer entfernte die Nummernschilder und teilte mit dass er zur Polizei gehen. Bis ich alles Blut abgewaschen hatte dauerte es einige Zeit. Etwa eine Stunde später kam ein Polizeiauto, die Polizisten sahen sich die Situation an - und fuhren wieder weg. Am Morgen stand das Auto nicht mehr in der Wiese. Man kann einfach hoffen, dass man hier nie einen Unfall hat! Der jungen Frau wünsche ich alles Gute.

Die Landschaft ist auch in El Salvador abwechslungsreich.

Mein Zimmer im "Hotel Nueva Villa Santander" hatte ich bereits reserviert. Ein guter Platz.


Nelsons Hobby sind seine diversen Rassehunde, mit diesen besuche er in Zentralamerika Ausstellungen.

Pupusa werden überall verkauft. Der Teig ist aus Mais und Mehrl. Es gibt verschiedenste Füllungen, Fleisch und Gemüse. Diese Pupuseria ist nur einige Schritte entfernt, am Abend habe ich mich öfters dort verpflegt- sonst war am Abend fast alles geschlossen.




Wie schon erwähnt machten mir mein Zahnkranz und die Kette Sorge. Ich weiss nicht ob ich es noch bis Cancún geschafft hätte - und in diesen Ländern mit einer Panne liegen zu blieben war nicht sehr verlockend. In Nicaragua habe ich keine Ersatzteile gefunden, so hoffte ich auf San Salvador. Leider konnten mir Honda Nicaragua und Honda Guatemala nicht weiterhelfen. Ich müsste mindestens einen Monat auf die Ersatzteile warten. Wie weiter?

Nelson betätigt sich auch als Reiseführer, so buchte ich ihn für drei Stunden um mir die Stadt etwas zu zeigen.
San Salvador hat viele Bürgerkriege und eine bewegte Geschichte. In einem schönen Park hat es eine Gedenkmauer mit Tausenden von Namen, alles Opfer der Diktatoren. 


Das Palacio Nacional hat einige Erdbeben ohne grosse Schäden überstanden, überall wird renoviert.
 Der ganze Innenteil ist mit Terrassen gesäumt.
Im blauen Zimmer tagte früher die Regierung
Viele Gebäude sind innen und aussen mit diesem Blech-Laminaten verkleidet,oft seien darunter Holzkonstruktionen. Die Bleche wurden aus den USA importiert,
Die alte Kathedrale ist 1956 komplett abgbrannt. Die neue wurde wieder an selben Ort erbaut und 1999 fertiggestellt.
 Der Innenraum ist irgendwie speziell.
Die eindrücklichste Kirche ist die Iglesia El Rosario. Sie ist nur aus nacktem Beton, Backsteinen und Glas gebaut.
 

 Das farbige Glas ergibt eine spezielle Stimmung.

Die Wände sind versetzte Lamellen, so dass Luft zirkulieren kann und es angenehm kühl ist. Wenn man genau hinsieht ist der Beton an vielen Orten, speziell am Boden, abgesprungen und man sieht die Armierungseisen. Das wird noch Probleme geben. 
Schlichte Metallfiguren aus Alteisen verzieren die Wände.

In Beton ist der Leidensweg Jesus in 14 Stationen dargestellt.


Wieder an der "frischen" Luft. Die Stände werden immer mehr auf die Strasse geebaut, so dass anstelle drei Spuren nur noch knapp eine zur Verfügung steht. Dies ergibt ein riesiges Verkehrschaos mit entsprechenden Abgasen.

Gabriel kenne ich durchs Internet. Eigentlich wollte er mit El Salvador zeigen. Leider haben sie ihm vor einigen Monaten sein Motorrad gestohlen. So blieb nur ein Ausflug mit dem Roller von seinem Bruder Tony auf den Vulkan El Boquerón. Gabriel hat einen Geheimtipp, hinauf zu den Antennen. Fast habe ich es geschafft, aber dann habe ich wieder einmal meine Twinn abgelegt. Zum Glück war ich nicht alleine! Schaden hat es jedoch keinen gegeben.
Dafür war die Stimmung mysthisch.
Normalerweise werden die Motorräder zum Fotoshooting vorne an der Kante parkiert, auf dies habe ich aber verzichtet, der "Weg" wäre eine Herausforderung gewesen - und ein Ableger reicht.
Der Nebel hat sich langsam verzogen, so hatten wir eine traumhafte Aussicht in den sehr steilen Krater. Dieser kleine, 45 m hohe Vulkankegel hat sich 1917 gebildet.
Am Aussichtplatz über die Stadt haben sich auch diese Enten vergnügt.
 Der Ausblick in der Abensonne ist traumhaft.




Gabriel nannte mir einen guten Mechaniker, der Vertreter von Touratech. Dass Motorider S.A. neben dem Zentrum "Pinares de Suiza" liegt ist sicher kein schlechtes Omen.
 Chico was sehr hilfsbereit und versprach mir alles zu versuchen.
So wusste ich die Twin in guter Obhut - und wartete. Dabei hatte ich Zeit San Salvador und die Umgebung weiter kennen zu lernen.

Da ich diesen Bericht in Guatemala schreibe kannst du davon ausgehen, dass ich wieder unterwegs bin! ;-))



Sonntag, 17. Juli 2016

Beeindruckendes Nicaragua (13. - 17.7.2016)

Granada ist mein nächstes Ziel. Diese Kolonialstadt mit gut 100'000 Einwohnern liegt am westlichen Ufer des Lago Nicaragua. Sie dürfte eine der schönsten Städte Nicaraguas sein.

Der Parque Central mit der Kathedrale bilden das Zentrum.


Die Calle La Calzada ist eine einladende Fussgängerzone mit vielen schönen Restaurants und Geschäften. Die Preise werden günstiger, wenn man etwas von der Kathedrale entfernt isst, bei gleicher Qualität.
 Die Iglesia de la Merced soll die schönste Kirche Nicaraguas sein.

Auf jeden Fall hat man von ihrem Turm eine herrliche Sicht auf die Stadt. Leider konnte ich das Uhrwerk nicht besichtigen, ich hörte und sah nur das Pendel.
Pferdekutschen sind bei Touristen begehrt.
Diese Bilder habe ich aus Kuba in bester Erinnerung.
Einige Fotos von meinem Spaziergang durch den Markt, die Marktstimmungen liebe ich und verbringe so überall viel Zeit
Der weisse Turnschuh wäre bei uns schon vor Jahren entsorgt worden, hier wird die Sohle angenäht

Es gibt überall Marktstände, aber auch Markthallen
 Pferdekutschen warten auf Kundschaft










Für das Mittagessen fahre ich an die Laguna de Apoyo, ein wunderschöner Badeplatz mit warmem Wasser, inmitten des grossen Vulkankraters.
Im Restaurant lerne ich Conquista (r) und später Alba (l) kennen. Die beiden Mexikanerinnen haben alles aufgegeben und sind nun mit wenig Geld auf ihrer Lebensreise nach Ushuaia. Sie versuchen unterwegs etwas zu verdienen und sich somit ihren Traum zu erfüllen. Leute mit dieser Einstellung treffe ich immer wieder. Auch sie wissen, man hat nur ein Leben, aber ihnen fällt es leichter etwas zu wagen. Viel Erfolg! oder in Spanisch "Mucho éxito!"
Die beiden Damen haben meinen Terminplan durcheinandergebracht, so dass mir die Zeit für einen Abstecher ins Zentrum von Managua fehlt.

So geniesse ich weiterhin die guten Strassen in Nicaragua Richtung Westen
León, die ehemalige Hauptstadt, mit ca. 150'000 Einwohnern, ist ebenfalls ein Besuch wert.
Die Kathedrale von León ist die grösste Kirche Zentralamerikas. Sie erstrahlt in schönstem Weiss.
Überall wird renoviert und gebaut, an den Strassen und Gebäuden. Bald ist die ganze Kathedrale frisch gestrichen und renoviert..
Überall laden die Märkte zum Verweilen.
Ein spezieller Platz für meine Twin, ganz hinten im Restaurant.
Am Morgen habe ich das Video von Pablo Eggle gesehen. Seine Super Tenere stand am selben Ort wie meine Twin am Abend, ohne dass ich den Namen des Hotels wusste. Hier ist der Film wie er aus dem Hotel Via Via hinausgefahren ist:
https://www.facebook.com/pablo.eggle.5/videos/10154266545683638/












Der Wegweiser "Mirador El Avión" hat mein Interesse geweckt, der Abstecher hat sich gelohnt. Finanziert hat diesen Aussichtspunkt die Stadt Löhne in Deutschland.

Wie 2014 ist mein letzter Halt in Nicaragua beim ehemaligen Bülacher Jacobo Hofmann in Somoto. Mit zwei seiner Geschwister bin ich in die Schule. Jacobo ist hier vor 30 Jahren "hängengeblieben" und lebt von seiner kleinen Finca.

Kürzlich hat ein Schweizer die Finca "Madero negro" gekauft und führt das Aufforstungsprogramm mit CO2-Zertifikaten weiter. Nach langem Zögern sagte Jacobo zu und leitet nun das Programm, für seine Finca hat er nur noch am Nachmittag Zeit. Die neue Aufgabe erfüllt ihn mit viel Befriedigung, Freude und Stolz. Der Besitzer Stefan ist natürlich froh, dass er einen so zuverlässigen Projektleiter hat.
Jacobo in seinem neuen Reich. Alles ist steil, für mehr als für einige kleine Weiden hat es kein ebenen Flächen.
Letztes Jahr wurden 55'000 Setzlinge gezogen, 35'000 haben überlebt. Fünf verschiedene Baumsorten werden angepflanzt, eine davon dient als Brennholz und kann nach etwa 10 Jahren geerntet werden. Dann erhalten die langsamer wachsenden Platz und Licht.
Per Esel und zu Fuss werden die Setzlinge verteilt.
Mit der Machete wird das Gestrüpp entfernt.
Mit einem Brecheisen werden die Löcher in den Boden gestossen. Dann können die gewässerten Setzlinge gepflanzt werden.
 Pro 1'000 m2 werden ca. 150 Bäume gepflanzt. Diese sind dreijährig.



Die Bäume werden in folgendem Verhältnis gepflanzt:
1 Madero Negro (15a)
1 Cenizaro (20a)
1 Pochote (20a)
1 Kaoba, Mahagoni (50a)
8 Mandagual (10a)
In Klammern die Anzahl Jahre bis zur Ernte.


20 Personen aus dem nahen Dorf haben ein regelässiges Einkommen, knapp 4 US$ pro Tag.

Danke Jacobo, dass du mir dieses Projekt gezeigt hast, vielleicht komme ich nächstes Jahr wieder und schaue mir den Fortschritt an.

Bis zur Grenze nach Honduras sind es nur ein paar Kilometer, nun fahre ich aber nach Westen, Richtung El Salvador. Letztes Mal lag mein Ziel im Norden.

Ein kleines Problem habe ich noch, ich hoffe dass es kein grosses wird. Die Zahnräder und die Kette haben sich sehr schnell abgenützt, ich bezweifle dass ich noch bis nach Cancún komme. Mal sehen ob ich in San Salvador Erstzteile finden. In Nicaragua gibt es keine passenden.