Montag, 15. September 2014

Geschafft! Unglaublich, wie das Spanische Konsulat arbeitet!

Unglaublich, aber wahr! Trotz aller Probleme bis zur letzten Minute stand Norah am Freitag zwei Stunden vor Abflug am Flughaben La Paz und erwischte den Flug Richtung Schweiz noch knapp.

Das letzte Stück des Trauerspiels, nachdem am Donnerstag alles ok war und am Freitag nur noch der Pass abgeholt werden musste: Es wurde bei der x-ten Kontrolle der Spanier erstmals festgestellt, dass die Gesundheitsversicherung nur 14 statt 15 Tage über das Rückreisedatum hinaus gültig war. Und bei nur 14 Tagen gibt es kein Visum! Das man uns dies per Mail oder Telefon mitgeteilt hätte übersteigt die Fähigkeiten des Spanischen Konsulates. Somit eine neue Versicherung organisieren, den Pass mit dem Visum holen und mit dem Taxi ans andere Ende der masslos verstopften Millionenstadt fahren.

Einen detaillierten Bericht werde ich hier platzieren und dem Spanischen Konsulat in der Schweiz zustellen, ich weiss nicht ob es dort so etwas wie eine Qualitätskontrolle gibt. Warum macht man ein Gespräch mit einer Sachbearbeiterin, welche alles genaustens kontrolliert und nachher werden immer wieder neue Probleme gefunden?

Somit landete Norah am Samstagabend, am Sonntag war Taufe von Oliver, dem zweiten Urenkel meines Mamis.
Mein Mami hat das Strahlen noch nicht verlernt! So schön, dass sie mit 91 Jahren zwei Urenkel erleben darf!
Norah, Urnani, Nani Rita und Oliver

Somit können wir mit einer Woche Verspätung die Reise nach Griechenland in Angriff nehmen, aus Zeitgründen mit der Fähre ab Ancona anstelle auf dem Landwege.

Montag, 8. September 2014

Ich bin stinksauer!

Ich bin gut in der Schweiz gelandet und konnte meine Familie geniessen, welche an der Taufe von Juri Lien, Nanis erstem Urenkel, versammelt war.


Ich wollte mit Norah, meiner bolivianischen Freundin, mit der Guzzi diese Woche nach Griechenland fahren. Aber sie ist immer noch in Bolivien.

Die Schweiz will sparen und hat diverse Konsulate geschlossen, so auch in Bolivien. Nun erteilt das Spanische Konsulat die Visas, sie waren leider nicht in der Lage das Visum in der üblichen Frist zu bewilligen. Die Verschiebung des Fluges um eine Woche hat mich SFr. 1'000. gekostet und ob Norah am nächsten Freitag fliegen kann wissen wir nicht, wir wissen auch nicht wo das Problem liegt. 2012 wurde ihr das Visum ja problemlos erteilt.

Fortsetzung folgt.

Montag, 25. August 2014

Alle Ziele erreicht, auf dem Weg nach Hause, in die Schweiz

  • Die Etappe war kurz, nur 106 Tage.
  • 7'000 km habe ich problemlos zurückgelegt, viele spannende Leute kennengelernt, herrliche Strände und schöne Gegenden gesehen, sechs Länder durchfahren und viele Fotos gemacht
  • Cancun habe ich rechtzeitig erreicht und meine Twin ist sicher parkiert
  • Ich bin rechtzeitig zur Hochzeit von Art und Connie in Springfield, Oregon eingetroffen und konnte noch bei den Vorbereitungen helfen
  • Art und Connie haben beide "Ja" gesagt und sind nun in die Flitterwochen abgefahren
  • Ich fliege morgen in die Schweiz und freue mich mein Mami, meine Schwester Rita, die Familie und Freunde wieder zu sehen
  • Am 3. Mai 2015 fliege ich wieder nach Cancun, um zur 7. Etappe zu starten
  • drei Wochen Kuba mit meiner Twin wird einer der Höhepunkte sein
Art habe ich am 22. Juni 2009 in der Oase Pica im Norden Chiles kennengelernt und durfte im Winter 2010 drei Wochen bei ihm in Santiago de Chile wohnen, damals hat er dort in einer Mine gearbeitet.

Die Einladung zu seiner Hochzeit hat mich natürlich sehr gefreut. Da ich eh im September in die Schweiz fliegen wollte habe ich die Gelegenheit wahrgenommen ihn wieder einmal zu sehen.

So war ich rechtzeitig bei ihm um bei den Hochzeitsvorbereitungen zu helfen. Mit einem Brandeisen durfte ich das Signet in Zedernholz brennen. (Dabei wurden mir die Brandeisen wieder bewusst, welche in in der Hacienda San José in Peru sah. Mit diesen haben die Katholiken die Sklaven gezeichnet.)
Art mit seiner Connie, einer sehr sympathischen Frau. Ein Hobby ist seine 25 jährige Corvette. Beachte das Nummernschild "1 USA 1"
Ein anderes Hobby ist sein über 100-jähriges Haus. Er ist ein vielseitiger Handwerker, am Haus und im Garten hat er fast alles repariert und neu gemacht.
Der Blick auf das Feuchtgebiet vor dem Haus ist genau so speziell wie die ganze Anlage, ein Ort der eine grosse Ruhe ausstrahlt. Hinter dem Haus Hügel, vor dem Haus Wasser. Weit weg und doch nur 8 km von der Stadt entfernt.
Die Badewanne ist fast ein Museumsstück.
Ein weiteres Hobby sind Motorräder, wie diese englische Matchless mit 500 ccm von 1958.
Die Trauung fand im Stadtpark statt, unter einem uralten Baum.
Eine grosse Familie. Zwei Söhne mit Familien sind mit dem Auto aus Utah 1'500 km angereist

Die vierte Hochzeit in den Amerikas auf meiner Reise, diesmal "casual".











Im Gegensatz zu Südamerika gab es hier keinen Alkohol, da im Gebäude ein Alkoholverbot gilt. Es war ein schönes Fest. Es hat sich gelohnt, dass ich gekommen bin.
Bye bye Art und Connie, geniesst Eure Hochzeitsreise. Ich wünsche euch alles Gute und bin überzeugt, dass es bei Euch klappt. Wir werden uns wieder sehen, wo und wann ist aber noch ungewiss.Vielleicht 2015 in Europa oder 2016 bei Euch, falls ich das schaffe.
Somit ist meine sechste Etappe fast abgeschlossen. Als nächstes Ziel wartet Griechenland auf mich. Trotz der kurzen Reise werde ich gesamthaft wieder mehr als ein halbes Jahr im Ausland gewesen sein.

Mittwoch, 20. August 2014

Mexiko, bis Cancun

Ich bin in Nordamerika!

Am Abend mache ich mich bei Wikipedia etwas schlau und muss zerknirscht zur Kenntnis nehmen, dass es eigentlich nur Süd- und Nordamerika gibt. Als Zentralamerika wird nur ein Teil von Nordamerika bezeichnet. Hast du das gewusst? Also bin ich seit Panama in Nordamerika unterwegs! Wobei ich zu meiner Entlastung sagen muss, dass ich mich erst mit dem Land befasse wenn ich dort bin oder kurz davor. Und in der Schule habe ich voraussichtlich geschlafen, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass ich einmal mit dem Motorrad hier unterwegs sein werde. 

Und so wird mir auch erst jetzt im Gespräch mit der Zollbeamtin klar, dass ganz Yukatan ein Zollfreigebiet ist. Ich kann meine Twin nur ein halbes Jahr in Mexiko lassen, in Yukatan aber so lange wie ich will. Ich muss einfach wieder nach Belize ausreisen, nichts einfacher als das. Ich will mir diese Gegend im Mai sowieso intensiver anschauen.

Chetumal liegt nahe der Grenze, ich beschliesse dort zu übernachten. Die Uferstrasse entlang ist sehr schön, also folge ich dieser bevor ich mich im Zentrum auf die Hotelsuche mache.
Was sehe ich denn da? Ein Motorradtreffen, verbunden mit einem Rennen über die Viertelmeile.
Logisch dass ich meine Twin gut sichtbar parkiere.

Schon kommt Capo mit einem Honda-Tuch. Er fährt eine Goldwing und ist beruflich Hauptmann bei der Armee. Sogleich ruft er einen Freund in Cancun an, welcher mit weiterhelfen kann. Natürlich erhalte ich auch die Adresse eines geeigneten Hotels.

Ich schaue etwas zu wie die armen Autos gefordert werden. In der Schweiz ist so etwas ja kaum mehr möglich. 


Ich komme mit Geyler ins Gespräch. Er wohnt in Cancun und fährt eine Harley. Er ist mit Freunden hier. Er hat ein Treuhandbüro und hat selber zwei Motorräder bei seinem Büro, natürlich habe meine Twin ebenfalls Platz. Es ist und bleibt dabei, ich bin ein Glückskind! Bereits beim zweiten Gespräch ist mein Problem gelöst.

Geyler ist stolz auf seine Harley.

Ich beziehe mein Hotel und geniesse etwas das Schwimmbad. Auch die Mexikaner sind sehr herzlich, ein kurzes Gespräch und ich werde zu einem Bier eingeladen.
Am Abend fahre ich nochmals ans Motorradtreffen. Nun sind auch Motorräder im Einsatz. Einige fahren mit kurzen Hosen, die anderen mit Jeans. Nur eine Lederjacke haben alle.
Die Motorräder haben einen rasanten Start hingelegt.

Einer führt Kunststücke vor, natürlich im T-Shirt. Hier zu fotografieren ist schwierig, aber es gibt wenigstens einen Eindruck.

Nach Cancun fahren wir gemeinsam, Geylers Freunde auf ihren 125ccm Maschinen, als Sozia ihre eher schwergewichtigen Frauen. Es gibt bestimmt Schöneres als 400 km Autobahn mit vielen "Schwellen" in dieser Kombination.


Meine Twin ist fertig verpackt und wartet auf die nächste Etappe. Am 6. Mai 2015 sehen wir uns wieder. Geyler, vielen herzlichen Dank dass ich sie bei dir einsellen darf!
An der Strasse zu meiner Unterkunft wird das Trottoir gebaut. Jeweils einer arbeitet und der andere hält eine gewöhnliche Taschenlampe mit eher schwachem Licht. Der Arbeiter links zieht mit dem Besen Rillen in den noch weichen Zement. Der hinten macht alle paar Meter Vertiefungen entlang der Metallschiene. Am Schluss sieht es aus wie einzelne Segmente gegossen wurden. Das Foto habe ich mit Blitz gemacht, es war relativ dunkel. Warum sie auch in der Nacht arbeiten habe ich vergessen zu fragen.
Am 4. Mai fliege ich zurück nach Cancun. Dann werde ich mit Belize und Yukatan ansehen. Am 28. Mai heisst es auf der Stahlratte in Isla las Mujeres / Cancun "Leinen los", Ziel ist Kuba. Am 22. Juni verlassen wir Kuba und segeln via Isla las Mujeres nach San Blas. Dort treffen wir am 13. Juli ein. Und dann? Es gibt nur einen Weg nach Norden, nochmals durch Zentralamerika und Mexiko. 

Die USA müssen bis 2016 warten.

Samstag, 16. August 2014

Belize ist anders!


Schon die Flagge ist ganz anders.

Mit 23'000 km2 ist Belize etwas mehr als halb so gross wie die Schweiz und mit ca. 330'000 Einwohner recht schwach besiedelt. Amtssprache ist Englisch, Benzin wird in Gallonen verkauft und die Distanzangaben sind in Meilen. Belize ist sehr teuer und hat nur wenige Strassen.

Da ich nur eine Nacht in Belize City übernachtet habe kann ich nicht viel erzählen, aber auch hier würde man schöne Naturstrassen finden. Ich entschied mich aber für die Hauptstrasse.
Wie eigentlich in allen Ländern hier ist mir der Verkehr eher sehr gemächlich vorgekommen, dass kann daran liegen dass sie Anforderungen an die Fahrprüfung nicht allzu hoch sind, falls jemand wirklich eine Prüfung hat. Die Lastwagenfahrer haben natürlich eine grosse Fahrpraxis, da kann es kaum schnell genug gehen. Bei diesen muss ich mich mehr in Acht nehmen.
Dieser Friedhof in Belize City ist für mich eher gewöhnungsbedüftig. Links und rechts der Strasse hat es Gräber, ohne Abtrennung.
Es hat hier viele Leute,welche einfach hier sind weil es bequem ist und man sich trifft. Die Dame rechts wäre gerne mit mir in die Schweiz gekommen, aber ich musste das Angebot ausschlagen.

Das grüne Meer fällt mir hier zum ersten Mal auf, gleich gegenüber des Golfes liegt Mexiko.

So viele Geier habe ich noch nie an einem Ort gesehen. Ob auf dieser Finca ein Tier am Sterben ist? Ich sehe mich beim Gebäude um. Fehlanzeige. Die Kühe blicken gelangweilt in die Sonne. Natürlich sind die Geier bei meinem Erscheinen weggeflogen.

Die roten Blüten geben diesem Baum ein spezielles Aussehen.

Belize werde ich im Mai wieder besuchen, es soll auch hier herrliche Strände geben. Ich lasse mich überraschen.

Freitag, 15. August 2014

Guatemala 1


Auch über dieses Land hört man die schreck-
lichsten Dinge, ich bin ja gespannt was mich erwartet. Guatemala umfasst 109'000 km2, ist also gut zweieinhalb Mal so gross wie die Schweiz. Es hat ca. 13 Millionen Einwohner.



Dass es hier auch Tiere gibt zeigte sich noch auf dem Zollareal, eine schöne Heuschrecke.
Die gemeinsame Reise mit den Argentiniern Ricardo und Javier dauerte keine 100 km. Ihr Ziel war Guatemala City im Westen, meines Belize im Norden. Speziell beeindruckt hat mich Javier mit seiner 125 ccm Yamaha. Zu Hause hat er noch eine Super Storm  600, aber mit einem grossen Motorrad von Argentinien in die USA fahren kann jeder. Er ist nun seit knapp drei Monaten unterwegs. Ricardo ist pensioniert und ist im November gestartet, Weihnachten will er mit Familienangehörigen in Kanada feiern und Weihnachten 2015 wieder mit seiner Familie in Cordoba AR.
Wir sind in Rio Dulce. Ein sehr heisser Tag (wie fast jeder), liegt hinter uns, ich darf den Hotelpool benützen, meine Twin darf nur zuschauen. Hier merke ich nichts von der Hektik an der Hauptstrasse.
Rio Dulce hat nur eine Hauptstrasse, ein Verkehrschaos pur. "Kurzzeitig" abgestellte Autos verhindern den Verkehr auf der schmalen Strasse, hier ist eine Haupttransportachse mit entsprechendem Lastwagenverkehr. Links und rechts der Strasse befinden sich kleine Geschäfte - und irgendwo müssen die Käufer ja parkieren.
Nur 100 m von der Hauptstrasse entfernt herrscht absolute Idylle. Viele Segelyachten ankern hier, ein schöner Ferienort am Lago Izabel.
Eigentlich wollte ich nach Belize fahren. Ein Gewitter nach dem Mittagessen wartete ich im Restaurant ab. Das nächste kam aus dem Nichts, man fühlt sich wie unter der Dusche. So durchnässt entschied ich mich in Flores zu übernachten und meine Kleider zu trocknen. Eigentlich heiss Flores Isla de Flores da es auf einer kleine Insel liegt. Alles ist überbaut, Grün sieht man kaum. Aber der Baustil und das Kopfsteinpflaster sind interessant.

Der See steigt seit einigen Jahren in der Regenzeit immer höher, warum konnte mir niemand erklären. So ist die Strasse immer wieder geflutet.
Der Parque liegt auf dem Gipfel, der Sportplatz wird intensiv genutzt.
Die Dekoration in der Kirche ist einmalig und hat mir sehr gut gefallen, einfach aufgehängte Stoffbahnen.
Das Alkoholproblem ist in all diesen Ländern allgegenwärtig.
Ich habe oben beim Parque mit Blick auf den See, aber auch unten am Ufer, eine grosse Ruhe gespürt, ein sehr idyllischer Ort. Der See lädt zum Bade.
 Was ist denn hier los? Die Strasse wurde halb gesperrt.
Oh je, da ist jemand gestorben und das Dorf nimmt Abschied. Hier wird der Tod noch real miterlebt, wie das bei uns vor 50 Jahren auch noch war.
Heute geht es meiner Twin gut, sie darf wieder einmal im Hotel am Trockenen übernachten.
Unterwegs Richtung Belize, auch Guatemala ist sehr grün.
Zwischen Belize und Guatemale scheint kein reger Handel zu bestehen, sonst wäre die Strasse bestimmt in einem besseren Zustand.
Nächstes Jahr habe ich mehr Zeit um auch dieses Land besser kennenzulernen.