Freitag, 26. Juli 2013

Kolumbien - bis Bogotá

Kolumbien - wer es nicht kennt sagt dass es gefährlich sei. Wer es bereist hat, der weiss, dass die Leute speziell herzlich und freundlich sind. "Bienvenido en Colombia" ist ein Satz, den man nach einem (längeren) Gespräch oft hört, mit Stolz. Die Leute sind stolz auf ihr Land - und sie sind glücklich, dass der Terrorismus  ins Amazonasgebiet zurückgedrängt werden konnte. Die Leute geniessen die Freiheit.


Habe ich schon einmal einem Touristen "Willkommen in der Schweiz" gesagt? Ich kann mich nicht erinnern, aber in Zukunft werde ich es tun.

Reis, Kaffee und Zuckerrohr werden auf grossen Flächen angebaut, natürlich gibt es auch grosse Obstkulturen. Viehwirtschaft wird ebenfalls in grossem Stil betrieben.
Kurven ohne Ende gibt es ebenfalls in Kolumbien. Die 300 km von der Grenze nach Popoyán sind fast nur Kurven durch den herrlichen Cañon de Cauca.
An der Piste von Popayán nach San Agustin wid überall gebaut.

Ist diese Strecke gefährlich, hat es Terroristen, wie oft erzählt wird?

Die Militärpatrouille sagte ganz klar, dass diese Strecke sicher sei, auf jeden Fall am Tage. Dass sie die Finger immer am Abzug hatten war voraussichtlich Zufall.


Für mich ist dies ein Symbolbild wie „wir“ mit den Menschen umgehen. Diesen Menschen habe ich zwei Mal gesehen. In Isnos, in den Bergen von Kolumbien, ist mir dieser Mann aufgefallen, als er auf Händen und Knien über die Srassenkreuzung rutsche. Später dann, als ich einen Blick in die Kirche warf, sah ich ihn wieder. Er kniete am Boden und lauschte der Messe. Ich habe ihn nicht als Bettler wahrgenommen, von denen es hier viele gibt. Er kniet am Boden, hinauf auf eine Bank kann er nicht. Vielleicht will er dies auch nicht. Stell dir vor, die grösste Firma der Welt (Ausdruck eines Guides in Peru) würde ihm nebst salbungsvollen Worten ein Brett mit vier Rollen schenken, so dass er sich bequemer fortbewegen könnte. Aber für solche Nebensächlichkeiten hat die Kirche kein Geld!

San Agustin ist bekannt für diese alten Grabstätten. Diese Figuren aus Lavastein sind 3'000 Jahre alt. Die grösste ist 4 m hoch.


In Neiva wurde ich bei der Tankstelle von einem Paar angesprochen und sogleich auf ihre Finca zum Übernachten eingeladen. Sie wollen Cabañas und einen Campingplatz erstellen. Durch einen künstlichen Damm wurde dieser schöne See gebildet, das Schwimmen am Morgen im weichen Wasser war eine Wohltat.


Plaza de Bolivar in Bogotá. Tauben hat es im Überfluss. Dieses Quartier mit seinen vielen Prachtbauten und Kirchen ist sehr schön. Nach einem stundenlangen Fussmarsch wusste ich am Abend warum ich gut schlafen werde. 

Schade gibt es in Bogotá keine Stadtrundfahrten..
Dass ich im Museo de Arte del Banco de la República sogar einen Giacometti fand war speziell. 

Die Catedral de Sal in Zipaquira wurde in einem Teil des riesigen Salzberges in alten Kavernen gebaut. Ca. 1,5 Stunden vom Zentrum Bogotás entfernt. Die spezielle, wechselnde Beleuchtung ergibt eine spezielle Stimmung. Die ursprüngliche Kathedrale kann wegen Einsturzgefahr nicht mehr besichtigt werden, so wurde diese neue in Betrieb genommen. An 12 Stationen wird der Leidensweg dargestellt. Mit viel Fantasie kann man dies eventuell nachvollziehen. Sie wird als das erste Wunder Kolumbiens beschrieben. Wenn man dies unter dem Gesichtspunkt der Salzgewinnung betrachtet und den informativen Film ansieht, dann lohnt sich der Besuch.  

Das Museo del Oro ist ein hervorragendes Museum mit einer interessanten Ausstellung mit viel geschichtliche Hintergrund. Einnalige Gegenstände aus Gold werden hier ausgestellt. Das Floss zeigt den Weg ins nächste Leben auf. Damals war das nächste Leben wichtiger als das aktuelle.

Diese Muschel wurde mehrlagig mit dünnen Goldfolien um eine Muschen geformt, die Muschel ist nicht mehr vorhanden.



Für die Busse sind je zwei Fahrspuren reserviert. Diese verkehren alle paar Minuten auf verschiedenen Linien, so ist die 8-Millionenstadt verkehrstechnisch sehr gut erschlossen.

Mein Hotel lag an der Calle 19, die Calle 180 an der Puerta Norte ist nach 40 Minuten erreicht. Dimensionen, welche für uns kaum vorstellbar sind.

Viel mehr Fotos gibt es nach meiner Abreise aus Kolumbien, am 30. August. Dann verschiffe ich mit der Stahlratte nach Panama..

Dienstag, 16. Juli 2013

Ecuador, Teil 2

Ecuador ist klein, aber kurvige Strecken findet man oft, für Motorradfahrer ein Traum. Von Baños nach Quito hatte es fast nur Kurven.

Hier erkennt man gut wie die Felder bewirtschaftet werden,





Hans motorbikeworldtour.com hat Doris doris-auf-reisen.de in Santa Cuz (Bolivien) kennengelernt und wieder in Baños getroffen. So sind wir einen Tag zu dritt gefahren.



Einmal ist das Essen speziell, das andere Mal sehr einfach, aber gut ist es fast immer.
Und manchmal dauert es noch länger, bis es auf dem Tisch ist.
Hier wissen die Kinder noch woher das Fleisch kommt. In der Schweiz hätte der Metzger voraussichtlich schon eine Klage am Hals, weil er gegen X Gesetze verstossen hat.
In Quito haben wir uns schön verfahren, aber Patrik, ehemals aus Bern, ist aufgetaucht und hat uns sicher ans Ziel geführt. Als Dank haben wir ihn zu einem Nachtessen eingeladen.
Drei Wochen war ich mit Hans zusammen, eine schöne Zeit. Schade, dass sich unsere Wege wieder trennen. Er sieht sich Galapagos an, dann fährt er via Kolumbien und Venezuela nach Brasilien. Vielleicht treffen wir uns ja nächstes Jahr wieder. Suerte und gute Reise, mein Freund!

Wer hat an dieser Bar in Súa keine Lust auf einen Drink?




Die Verkehrsvorschriften sind nicht ganz auf unserem Stand, dafür erhält man das "Billet" problemlos, wenn man genug bezahlt,



Man fühlt sich eher in der Karibik als in Ecuador. Im Nordwesten an der Küste leben Nachfahren der schwarzen Sklaven fast unter sich.
Aufgrund meines Artikels im Motor Sport Schweiz hat mir Edi mitgeteilt, dass sein bester Freund Fredu nach Ibarra ausgewandert sei, ich solle ihn besuchen.
Schon nach dem ersten Mail wurde ich herzlich eingeladen. Fredu möchte Motorradreisen unternehmen, aber nicht alleine. Mal sehen, ob sich David und Fredu verstehen. Fredu lebt hier im neuen Haus mit seiner Frau Esther, ihren beiden Töchtern und dem Sonnenschein Thaiz.

Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft, es war schön bei Euch!

Viel mehr Fotos findest du hier.hier.

Montag, 8. Juli 2013

Von Máncora nach Baños in Ecuador

Das Fest der Fischer in Mãncora zu Ehren Ihres Schutzheiligen San Pedro ist ein grosser Anlass. Am Freitag und Samstag ein Fest bis in den Morgen liess uns kaum schlafen, unser Bungalow hatte beste Sicht auf den Festplatz.

Der Höhepunkt ist die Ausfahrt mit dem Heiligen, er (die Figur) fährt auf dem grössten Schiff mit, dieses ist speziell geschmückt. Etwa 40 Boote und Schiffe haben teilgenommen, wer mitfahren wollte war willkommen. Ich schätze etwa 400 Personen.


Hans Eichmnn und ich genossen die letzten Tage in Máncora. Da sich die Sonne wieder zeigte zeigten wir uns am Strand und im Wasser, wir verschoben aus diesem Grund sogar unsere Abfahrt um einen Tag.

Startbereit, Hans mit seiner BMW HP2 Enduro. Den Winterthurer kenne ich seit 2008, wir sind etwa gleichzeitig abgefahren. Nun hat er mich nach 135'000 km eingeholt, nach einem "Umweg" über Afrika, Asien, Indonesien, Arabien etc. motorbikeworldtour.com

104 Tage war ich in Peru, ein interessantes und schönes Land mit eben solchen Menschen.
In Cuenca durften wir bei David wohnen und wurden von ihm verwöhnt. Er ist ausgewanderter US-Bürger, hat sich mit 55 pensionieren lasse und wohnt seither in Südamerika. Er ist ein Freund von Wolf, ihn werde ich in Kolumbien besuchen. Vor kurzem sind sie von einer zweimonatigen Reise mit ihren Africa Twins zurückgekehrt.

Wenn ich mit 72 noch so gut in Form bin und sogar noch regelmässig Reisen mit meiner Africa Twin (oder dem Nachfolger) machen kann, dann bin ich glücklich! Solche Leute sind mir ein Vorbild.

Cuenca wird als schönste Stadt von Ecuador bezeichnet. 500'000 Einwohner auf 2'600 m.ü.M.



Die Kathedrale von Cuenca mit dem schönen Blumenmarkt.





In der kleinen Kolonialkirche Santuario Mariano  wird die Virgen de Carmen auf spezielle Art präsentiert.

Das "Museo Prohibido de Arte Extremo" ist aussergewöhnlich. Der Künstler wurde von Schweizer H.R. Giger inspiriert. Eine spezielle Figur ist Jesus, der das Kreuz über seinem Knie zerbricht. Logisch, dass dieses Werk die Katholische Kirche erzürnte und sie es verbieten wollten.

Erstaunlich was für herrliche Gebäude man immer wieder findet wenn man etwas in die Innenhöfe schaut.


Diese Leuten haben einen harten Job. Mit nassen Kleidern im kalten Gewässer stehen und Kleider waschen.

Wieder unterwegs, nach Riobamba. Früher musste ich für solche herrlichen Strecken mit endlosen Kurven einen Tag "opfern", hier ist es der Weg, ohne Angst vor Radarkontrollen.

Diese Beiden gehören nicht zur Sorte, die es gemütlich nimmt, das sind wirkliche "Chrampfer" ohne Pause.



Am Sonntag sind viele Reiter unterwegs, irgendwo müssen die Pferde ja abgeladen werden. Aber dies ist hier kein Problem, die Leute haben Zeit.





Der Chimborazo ist mit 6'310 m der höchste Berg Ecuadors. 
Bis auf 5'068 Meter habe ich es geschafft, das erste Mal über 5'000 Metern!

Wer kriegt hier keinen Hunger?

Darum heisst es hier Baños, ein paar hätten noch Platz gehabt!








Baños at night