Gestern haben wir mehrere Musterhäuser und Notfallunterkünfte angeschaut. Sehr interessant ist dieses Haus, welches aus mit Erde gefüllten Säcken gebaut ist. Im Internet habe ich einige solche Erdbebensicheren Häuser gefunden, die sehr wohnlich sind. Die Innenwände sind noch nicht verputzt, damit der Aufbau erkenntlich ist. Solche Häuser können problemlos auch in abgelegenen Gegenden gebaut werden. Logischerweise werden noch Türen und Fenster eingebaut.
Heute morgen war ich bei meinem Patensohn Tsering Tashi zu einem Tibetischen Buttertee eingeladen. Sie haben noch eine sehr schöne Wohnung, Tsering Tashi und seine Schwester Tsewang Sangmo schlafen hier im Wohnzimmer. Noch, weil das Haus verkauft wurde und die Wohnung monatlich neu sFr. 130.- statt sFr. 60.- kosten wird. Also müssen sie ausziehen. Der Vater hatte ein kleines Hotel gemietet, dieses ist beim Erdbeben zusammengestürzt, der Besitzer wohnte darin und ist umgekommen. Auch für diese Familie ist die Zukunft ein grosses Fragezeichen. Der Vater und die Schwester sind gestern ins Heimatdorf gereist um zu sehen ob sie Angehörigen helfen können.
Zum Mittagessen war ich bei Tsomo Sonam und Tashi Lhamo eingeladen, anschliessend hat mir Tsomo Sonam ihre Schule gezeigt. Morgen beginnen viele Schulen wieder. Tashi Lhamo hat weiterhin Zwangsferien, da ihre Schule über keinen Rasen verfügt, auf dem Zelte aufgestellt werden können.
Von weitem sieht das Schulgebäude der Srongtsen Schule relativ gut aus.
Von Nahem wird aber klar, dass dieses Gebäude nur noch abgerissen und durch ein Neues ersetzt werden kann. Niemand kann die Verantwortung übernehmen, dass in diesem Gebäude 600 Kinder unterrichtet werden und es bei einem leichten Beben einstürzt.
Nachtrag: Ich habe zu schwarz gesehen, das Gebäude wird repariert, das wird aber etwa fünf Monate dauern. Ein grosses Glück!
Morgen beginnt auch in der Srongtsen Schule wieder die Normalität, Tsomo Sonam freut sich dass die lange Wartezeit endlich vorbei ist und auch für die Kinder wird es eine Wohltat sein wieder eine Beschäftigung zu haben, das erste Erdbeben liegt doch über einen Monat zurück.
Platz für 600 Schüler der Klassen 1 bis 10
Tsomo Sonam in einem "Klassenzimmer"
Probesitzen für morgen
Die Strasse vor dem Haus von Tsomo Sonam ist immer noch im Bau, neue Röhren werden verlegt. Sobald der Monsunregen kommt wird die Strasse wieder kaum mehr passierbar sein.
Falls morgen das gewünschte Material eintrifft kann ich mich wieder dem Shelter-Projekt widmen, aber zum Mittagessen bin ich auf jeden Fall bei Tsering Tashi eingeladen.
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